Nix "Hier kauf ich ein"
Viele dm-Filialen geschlossen, weil Personal im Schnäppchenrausch

Gähnend leer, wie diese Filiale in München-Moosach, waren letztes Wochenende viele Münchner dm-Märkte, weil das Personal bei der Konkurrenz auf Einkaufstour war.
Bildrechte: By Graf Foto (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
München (AA) – Eng und laut, wie in einem Taubenschlag, ging es zu beim Drogeriemarkt Rossmann in der Rosa-Bavarese-Straße in München-Nymphenburg. „Irmi, ich hab noch eine Ladung Festiger!“ erschallte der Ruf aus einer der vorderen Regalreihen. „Und ich noch Rattengift!“, scholl es vermutlich von Irmi von weiter hinten zurück. „Dann lass uns zahlen und verschwinden, der Lieferwagen draußen wird sowieso pickepackevoll.“ An der Kasse bogen sich dann die Laufbänder unter dem Gewicht der Einkäufe von Irmi und Konsorten. Bezahlt wurde, hört hört, mit Kundenkarte! Das Vorgehen war in dieser Form wohl nicht einzigartig sondern hatte Seriencharakter.
Wer in München an diesem Tag als Otto-Normalverbraucher in einem x-beliebigen Drogerimarkt von Rossmann aber auch Müller zum Einkaufen unterwegs war, konnte angesichts solcher Szenen nur kapitulieren, den Rückzug antreten und auf bessere Zeiten hoffen. Wurde ihm doch ein friedvoller Einkauf, vielleicht nur wegen Zahnpasta, Gebissreiniger, Waschpulver oder Windeln für die Kleine, völlig verwehrt. Nicht nur der Rossmann in Nymphenburg. Nein die Märkte in ganz München, ja sogar bundesweit, wurden heimgesucht von einer Art Heuschrecken, die nichts besseres zu tun hatten als die Regale zu plündern.
Eine Pressemitteilung des Drogeriemarktführers dm brachte dann Licht in das Dunkel der Vermutungen: „dm hält seine Angestellten an, Produkte, deren Einkauf beim Mitbewerber günstiger ist, als über den gängigen Vertriebsweg, dort einzukaufen, umzuetikettieren und in die eigenen Regale zu stellen. Und genau das hat das Personal von dm am letzten Wochenende rege befolgt.
Nachteil war nur, weil eben alle Angestellten dem Kaufrausch bei der Konkurrenz frönten, ließen sie die eigenen Filialen oft völlig verwaist zurück. Kunden, die bei dm einkaufen wollten, standen vor verschlossenen Türen. Gingen sie dann alternativ zum Rossmann oder Müller um die Ecke, war der leergekauft. Es wäre übertrieben in diesem Zusammenhang von einem Hygienenotstand zu sprechen. Die Alarmstufe schien jedoch leicht erhöht auf rötlich zu sein, wenn man sich die Gesichtsfarbe der Kundschaft ansah. Von dem heillosen Durcheinander profitierten aber auch einige Nutznießer: Bei dem Gerenne wurde mancherorts einfach vergessen, den Laden abzuschließen. War jemand clever genug und/oder brachte die nötige kriminelle Energie auf, konnte er sich schnurstracks beim prall zur Verfügung stehenden sperrangelweit offen stehenden Angebot nach Lust und Laune bedienen.
Mittlerweile scheint sich die Lage wieder beruhigt zu haben. Die meisten dm-Verkäuferinnen sind wieder an ihrem angestammten Platz. Das Geschäft läuft wieder wie üblich. Rossmann und Müller jubilieren über die hohen Umsätze vom Wochenende. Auch dm verzeichnet keinen Kundenrückgang. Es sollen allerdings bereits Rückkäufe stattfinden. Das Personal der Konkurrenz bedient sich jetzt vice versa bei dm.
Herrliche Zeiten für den normalen Kunden. Kann der sich doch sicher sein, dass zu jeder Zeit fachkundiges Personal, egal von welcher Drogeriekette, um ihn herum tummelt. Er braucht nur einmal in die Runde zu rufen: „Was kostet denn die Elmex? Und wo krieg‘ ich sie am billigsten?“ Sicher bekommt er schnellstens eine Antwort.
Warum kann das so nicht immer und überall so sein?
Achtung, dieser Artikel enthielt Produktplatzierungen. Die sollten lediglich der Untermauerung des Geschriebenen durch Fakten dienen. Wir ziehen daraus keine finanziellen Vorteile. Öhem. Der Satz zuvor ist natürlich gelogen. Wahrheitsgemäß übersetzt soll heißen: Wir pimpen das Gedöns mit Wörtern, die jeder Depp kennt. Wir machen jede Menge Asche damit. Ach was warnen wir eigentlich vor uns. Sie haben es jetzt sowieso schon gelesen. Oder eben auch nicht. Egal!
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